Vom 22.-24. März 2024 holten wir unseren Herbstausflug 2023 nach. Am Freitagabend fanden sich 10 Turnerinnen und Turner am Bahnhof ein. Mit einem Kleinbus ging es, inklusive einem kleinen Zwischenhalt auf einer Autobahnraststätte, in die Lenzerheide zum Nordic Hostel. Dort angekommen holten wir die deponierten Zimmerbadges ab und brachten unser Material aufs Zimmer. Dann ging es gleich zu Fuss 200m die Strasse runter zur Schmugglerbar. Dort trafen wir auf Vanessa, Stifu und Päddu, die es sich dort bereits gemütlich eingerichtet hatten und separat angereist waren. Nach einem Schlummertrunk ging es zurück in die Unterkunft, um sich den benötigten Schlaf zu holen.
Am Samstag stand um 08:00 Uhr das Morgenessen auf dem Programm. Trotz prognostiziertem Niederschlag für das Wochenende herrschten noch der blaue Himmel und Sonnenschein. Im Anschluss zogen sich alle Turnerinnen und Turner die Langlaufausrüstung an und gewöhnten sich Schritt für Schritt an den Schnee in der Albula Region. Um 10:00 Uhr fanden sich alle in der Schiessanlage der Biathlonarena ein. Wir hatten nämlich einen Biathlon Einführungskurs gebucht, welcher eine Stunde dauern sollte. In diesen 60 Minuten erhielten wir zuerst einige allgemeine Infos, dann das Sportgewehr, welches für den Biathlon verwendet wird, vorgestellt. Schon bald konnten wir erste Schüsse liegend aufgelegt mit der 5.6mm Munition abgeben. Zuerst ohne, kurz darauf schon mit den Langlaufskis an den Füssen. Ohne Wettkampfstress und ohne erhöhte Pulsfrequenz sowie auf die «Stehend-Scheiben» funktionierte dies bei allen ganz ordentlich. Das Bild sah jedoch sofort deutlich schlechter aus, als wir effektiv nur noch auf die Liegendscheiben schossen. Während die Stehendscheiben nämlich einen Durchmesser von 115mm haben, verfügen die Liegendscheiben nur über einen Durchmesser von 45mm, dies bei einer Schussdistanz von 50m. Für den Durchmesser kann man sich in etwa eine WC-Rolle vorstellen. Ohne Papier = Durchmesser liegend, mit Papier = Durchmesser stehend.
Nach den kleinen Scheiben, waren dann wieder die grossen gefordert. Wir konnten uns nämlich auch im Stehendschiessen versuchen. Im Gegensatz zum «Präzisionsschiessen» im Liegend handelt es sich im Stehend um ein «Reaktionsschiessen». Es ist nämlich nicht möglich die Waffe im Stehend genügend ruhig zu halten, schon gar nicht bei einem Puls von 180. Dies durften auch wir erfahren und so konnten wir dem Spruch vom Instruktor anschliessend bestens zustimmen – «wenn du irgendeinmal bei einer Scheibe vorbei kommst und etwas schwarzes siehst, musst du sofort abdrücken, denn du weisst nicht, wann es das nächste Mal soweit ist». So war es, dass alle von uns im Stehend ziemlich mit der Treffergenauigkeit zu kämpfen hatten und die einzelnen Treffer eher dem Glück oder Zufall zugeschrieben wurden als dem Können.
Zum Schluss der Einführungsstunde konnten wir uns noch in einem kleinen Biathlonwettkampf versuchen, bestehend aus je einem Liegend- und Stehendschiessen sowie drei kleine Skatingrunden. Auch hier zeigte sich uns, dass es sich um eine hochkomplexe Sportart handelt, erst recht, wenn dann noch der wettkampfbedingte Zeitdruck dazu kommt. Für uns alle war es aber ein super Erlebnis und der Respekt gegenüber den Biathleten dürfte nochmals gewachsen sein. Wir freuen uns auf jeden Fall bereits die WM in der Lenzerheide als Fans am TV oder als Zuschauer vor Ort zu verfolgen.
Nach diesem Action geladenen Vormittag gönnten wir uns das Mittagessen. Während wir gemütlich drinnen an der Wärme sassen, tobte draussen mittlerweile ein Schneesturm. So zogen wir bereits am Nachmittag ins Après-Ski und genossen diesen sowie den Abend in der Lenzerheide. Am Sonntagvormittag wagten wir uns dann nochmals ca. eine Stunde auf die Langlaufskis. Dies bei nun deutlich winterlicheren Bedingungen als noch am Samstagvormittag als es eher nach Frühling ausgesehen hatte. Wir konnten uns aber über Wetterglück freuen und zogen unsere Runden ohne Niederschlag. Einzig der etwas feuchte Neuschnee vom Vortag und aus der Nacht bremste uns tempomässig etwas herunter. Nach dem Duschen und Mittagessen machten wir uns auf den Heimweg ins Emmental, wo wir um ca. 16 Uhr eintrafen.